"Original statt Plagiat" - zum Schutze Deutscher Handwerkskunst
Es war im November des Jahres 2006, als sich der Verbandes erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V., die Dregeno eG, die Gemeinde Seiffen und der Tourismusvereines Seiffen e.V. darauf einigten, die Kampagne " Original statt Plagiat" ins Leben zu rufen.
Das Ziel der Kampagne besteht darin, Zeichen zu setzen ein ein Bekenntnis zur Aufrechterhaltung und zum Schutze der handwerksarbeit in Deutschland abzugeben. Erreicht werden soll zudem die Schaffung einer zusätzlichen Informationsmöglichkeit für den Verbraucher und das erlesene Fachpublikum, über die nützliche Informationen dahin erlangt werden können, wo und wie einheimische Qualitätsarbeit hergestellt wird.
Im Rahmen dieser Kampagne werden zudem die negativen Auswirkungen durch die zunehmende und schier ungebremste Globalisierung auch des Marktes der Erzgebirgischen Handwerkskunst thematisiert.
Plagiate schaden regionalem Kunsthandwerk
Der Anlass zur Kampagne kommt nicht von ungefähr. Stetig wird auch der Markt für kunsthandwerklich gefertigte Produkte Nachahmungen und Immitaten aus Fernost übersät. Die ursprünglich typischen Motive und Figuren der traditionellen Erzgebirgskunst werden fotografiert, aus billigen Rohstoffen nachgebaut und mit (meist zu viel) Farbe zugekleistert. So soll dem weniger Fachkundigen Betrachter vorgegaukelt werden, er erstehe mit dem Erwerb des Imitats ein gleiches, jedenfalls aber gleichwertiges Produkt. Seit dem Bekanntwerden der Erscheinung, dass Kopien traditioneller Holzkunst auch im Umkreis des Spielzeugdorfes Seiffen verkauft werden, kam es zu Protesten und Unterschriftenaktionen, an denen sich tausende Geschäfte, Unternehmen und Kunden beteiligt haben.
Im Grunde bedarf es keiner Frage, dass die Person, die ein Produkt entworfen, entwickelt und schließlich auch hergestellt hat, das Recht besitzt, damit Geld zu verdienen. Derartiges ist zumindest in Deutschland sogar gesetzlich geregelt. Ein Selbstverständnis von wirtschaftlicher und auch künstlerischer Fairness, das man bei jedermann voraussetzen sollte, gleich ob großes Industrieunternehmen oder kleiner Handwerksbetrieb. Doch weit gefehlt. Immer wieder wird versucht, Geld zu verdienen, indem qualitativ minderwertige Nachahmerprodukte auf den Markt gebracht werden. Die Globalisierung und das Internet machen es sogar möglich, dass selbst neue Motive und Modelle innerhalb kürzester Zeit in China nachgebaut und nach wenigen Monaten im Erzgebirge schon zum Verkauf angeboten werden.
Die " Furcht vor einem Seiffen, in dem es nur noch Ramschläden und Discounter gibt" beschreibt die TAZ am 23. 12. 2006 in einem umfangreichen Artikel. Die regional beheimatete Tageszeitung "Freie Presse" unkt "den Verlust eines jahrhundertealten Handwerkswissens und den Wegfall von Arbeitsplätzen in der Region". Treffender kann man die drohenden Folgen fortgesetzter Plagiate-Produktion und das Inumlaufbringen von Billigimporten aus Fernost nicht umschreiben.
Die Bedrohung aufgreifend versucht die Kampagne "Original statt Plagiat" ein Zeichen zu setzen. Mit der durch den Zschopauer Grafikdesigner Ralf Brenner eigens hierfür geschaffenen Wort/Bild-Marke können die Kernsortimente Deutscher Handwerkskunst plakativ beworben werden.
Sanktionierung von Produktpiraterie
Das Verkaufen von Plagiaten und Imitaten ist alles andere als ein Kavaliersdelikt. So konnte man der "Leipziger Volkszeitung" vom 13. 8. 2008 entnehmen, dass " der deutschen Wirtschaft durch gefälschte Waren jedes Jahr 30 Milliarden Euro und 70 000 Arbeitsplätze verloren gehen".
Schon das Importieren kann bußgeldbewährt, ja gar strafbar sein. Das Geschäft mit Nachahmer-Waren, die mit dem Ziel hergestellt werden, einer Original-Ware zum Verwechseln ähnlich zu sein, wird umgangssprachlich auch als Produktpiraterie bezeichnet. Dabei werden Markenrechte oder wettbewerbsrechtliche Vorschriften verletzt. Solche Verhaltensweisen schaden nicht nur dem Deutschen handwerk, sondern verletzen auch geltendes Recht. Derartiges verhaltensweisen werden in Deutschland mit Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren oder mit Geldstrafe geahndet (§§ 106, § 107 und § 108 UrhG). Vollkommen zurecht, wie wir finden.
Aus diesem Grund betrachtet sich die Kampagne "Original statt Plagiat" als ein Signal für viele Branchen in Deutschland, sich offensiv gegen diese Praktiken zu wehren und fordert die Politik auf, nach Lösungen zum Schutz der traditionellen erzgebirgischen Holzkunst zu suchen.
Helfen auch Sie mit beim Schutze der Deutschen Handwerksarbeit. Unterstützen auch Sie die Kampagne des Verbandes und kaufen Sie nur Originale Erzgebirgische Handwerkskunst.
Wir danken Ihnen hierfür recht herzlich - und zwar sowohl in eigenemNamen, aber auch im Namen aller Hersteller der traditionellen und modernen Erzgebirgischen Holzkunst.